Tagebuch einer Multipotentialistin

Die Multipotentialistin war von Anfang an ein sehr persönliches Blog. Ich versuche nicht nur, jeden Artikel mit Anekdoten aus meinem eigenen Leben auszuschmücken, sondern möchte auch beispielhaft zeigen, wie man es schaffen kann, vielfältigen Interessen nachzugehen ohne sich selbst aufzureiben. Dabei sind besonders die kleinen Dinge wichtig, tägliche Gewohnheiten bestimmen darüber, ob wir unsere Ziele erreichen oder nicht.

Auch mein Tag hat nur 24 Stunden und ich nutze meine Zeit bei Weitem nicht immer weise. Das kann und soll aber auch nicht das Ziel sein. Auf meinem Blog geht es zwar um das Erreichen von Zielen, aber eben auch darum, wie man ein gutes Leben führen kann. Meiner Meinung nach ist hierfür Abwechslung und Ausgleich der Schlüssel.

Über den Zeitraum eines ganzen Jahres habe ich mich – immer am 12. eines Monats – hingesetzt und mir mal aufgeschrieben, was ich so den Tag über gemacht habe. Das soll euch einen kleinen Einblick geben, wie der Alltag einer Multipotentialistin aussehen kann bzw. wie mein Alltag an diesen Tagen jeweils ausgesehen hat. Los gehts!

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Ich begann den Tag mit einem Online-Kurs über Marketing, recherchierte Inbound und Content Marketing und überlegte, wie ich das Ganze auf unsere Tanzschule übertragen könnte. Ich notierte mir einige Ideen für Blogposts und schaute mir existierende Ballett- und Tanzschulblogs an. Ich startete eine Umfrage unter meinen Freunden, um herauszufinden, was Menschen daran hindert, Ballettunterricht zu nehmen.

Danach frühstückte ich, nahm ein Bad und ruhte mich ein wenig aus.

Die zweite Runde Kaffee investierte ich in mein Buchprojekt. Durch freies Schreiben konnte ich neue Ideen entwickeln, was mir half mein Thema besser einzugrenzen. Schon bald stieß ich auf schwierige philosophische Fragen und beschloss mein Philosophie-Studium wieder aufzunehmen.

Nach dem Mittagessen hatte ich eine Gitarrenstunde und verbrachte den restlichen Abend damit Musik zu hören (Frank Zappa), Musikerkarrieren zu recherchieren und mich in Songwriting weiterzubilden.

Zwischendurch führte ich viele interessante Gespräche via Whatsapp.

Samstag, 12. November 2022

Nach 4 Stunden Schlaf wachte ich um 5 Uhr auf, kümmerte mich um meine Morgenseiten und Emails, machte einen Morgenspaziergang und frühstückte schließlich. Ich widmete mich meinem Second Brain und meinem Onlinekurs und fuhr gegen 10.30 Uhr los meine Eltern besuchen.

Ich half allen mit ihren technischen Problemen, ging mit meiner Schwester spazieren und aß leckere Suppe. Auf dem Rückweg war ich Einkaufen. Zu Hause machte ich mir einen Tee und setzte mich wieder vor den Rechner. Da ich sehr müde war, kam nichts Sinnvolles dabei heraus und ich ging früh schlafen.

Montag, 12. Dezember 2022

Um 8 Uhr hatte ich bereits einen Zahnarzttermin, bei dem ich ordentlich gequält wurde. Dann schneite ich bei meinen Eltern rein, um Hallo zu sagen und das Weihnachtsmannkostüm abzuholen. Wieder zu Hause aß ich ein Schinken-Käse-Croissant und kochte Nudeln für die Woche. Eine halbe Stunde hatte ich noch Zeit, um Lebensmittel zu bestellen.

Den restlichen Tag verbrachte ich mit Erwerbsarbeit und ging nach einem entspannenden Bad früh ins Bett.

Donnerstag, 12. Januar 2023

An diesem Tag ging ich das erste Mal nach einer längeren Krankheit wieder arbeiten. Es war schön, wieder aktiv zu sein, auch wenn ich wohl noch ziemlich schlecht klang, da mir alle Kollegen “Gute Besserung” gewünscht haben. Der Tag war geschäftiger als mir lieb war und ich musste nach der Arbeit noch einen Vorsorge-Arzt-Termin wahrnehmen. Aber das Wetter war schön mild, sodass ich im Anschluss noch ein wenig spazieren gehen konnte und dann fix und fertig ins Bett gefallen bin.

Sonntag, 12. Februar 2023

Diesen Sonntag habe ich komplett zu Hause im Schlafanzug verbracht. Ich war nur kurz draußen, um zu wählen und eine Runde im Park zu drehen und habe mich sonst komplett in meine Projekte vergraben. Zuvor habe ich meinen Wochenrückblick absolviert, mir Ziele für die nächste Woche gesetzt, die Aufgaben verteilt und mich um die Wartung meines Second Brains gekümmert. Da sollte man einmal pro Woche wenigstens ein bisschen aufräumen.

Da ich wirklich viel Zeit hatte, konnte ich jedes Projekt, an dem ich arbeite, kurz durchgehen und habe geschaut, wo ich stehe und was als nächstes erforderlich ist. Einige Sachen habe ich archiviert, andere höher priorisiert und ich hatte viel Spaß dabei, neue Ideen zu generieren und zu recherchieren. Für mein neustes Forschungsprojekt habe ich nun genug Lernmaterial für die nächsten 3 Monate.

Sonntag, 12. März 2023

Sonntag ist der Tag, an dem ich meinen geliebten Wochenrückblick mache. Ich habe mich also mit Kaffee bewaffnet an die Arbeit gemacht und einen sehr schönen Rückblick zusammen gestellt. Außerdem habe ich viel Zeit mit Rumdaddeln verbracht und interessante Sachen recherchiert, darunter eine Liste mit Songs, die ich einstudieren möchte.

Nach einem Spaziergang und einem kleinen Nap habe ich mich wieder an den Rechner gesetzt und da weitergemacht, wo ich aufgehört hatte. Wirklich produktiv war ich nicht, aber das kann man von einem Sonntag auch nicht erwarten.

Den Nachmittag habe ich mit lieben Freunden im Schlosspark Charlottenburg verbracht, obwohl es irre kalt war. Leckerer Kuchen rundete den Nachmittag ab. Eigentlich wollte ich noch kochen, als ich nach Hause kam, aber ich war zu müde und so habe ich nur ein paar Pellkartoffeln gemacht und mich schlafen gelegt.

Mittwoch, 12. April 2023

Mein Arbeitstag wurde diesen Mittwoch von einem Arztbesuch in einer neuen Einrichtung unterbrochen. Insgesamt war dieser Tag eher ungewöhnlich, da ich auch ein Jobangebot erhalten hatte, für das ich meinen Lebenslauf überarbeiten musste. Ziemlich aufgeregt schickte ich ihn am Abend noch ab und ging dann eine Weile spazieren. Das konnte mich jedoch nicht beruhigen und ich hatte eine lebhafte, traumreiche Nacht.

Freitag, 12. Mai 2023

Nach den ersten zwei Wochen im Büro, erwartete ich an diesem Tag den Schornsteinfeger und arbeitete daher aus dem Home Office. Da ich noch vor 6 aufgestanden war, hatte ich genug Zeit zum Schreiben und für einen Morgenspaziergang.

Der Schornsteinfeger kam pünktlich, noch vor Beginn meiner Arbeitszeit, und war auch schnell wieder weg, sodass ich Zeit hatte, mich um andere Dinge zu kümmern. Sogar Gitarre habe ich geübt. Nach der Arbeit räumte ich die Wohnung auf und holte mir einen Döner, da mich großer Hunger überkam. Kein Wunder, ich hatte nicht gefrühstückt und zum Mittag nur Suppe gegessen.

Eigentlich hätte ich noch meine Sachen für eine anstehende Reise packen müssen, aber das habe ich dann doch nicht mehr geschafft.

Montag, 12. Juni 2023

Dieser Tag war ein gewöhnlicher Arbeitstag, der nur von heftigen Gefühlsausbrüchen unterbrochen wurde. Ich war gar nicht gut drauf. Nachdem ich aber am Abend mit einer Freundin am See war, ging es mir deutlich besser.

Mittwoch, 12. Juli 2023

Ich war ziemlich verkatert, da wir am Tag zuvor Sommerfest hatten. So habe ich den Tag mehr oder weniger im Bett verbracht. Darüber hinaus habe ich mich mit der Vorbereitung eines Hochzeitsgeschenks beschäftigt und stundenlang Zitate über Liebe, Reichtum und Zukunft recherchiert.

Samstag, 12. August 2023

Heute war ich sehr aufgeregt, denn ein neues Projekt steckt in den Startlöchern. Ich habe allerlei Sachen dafür vorbereitet und den restlichen Tag mit Freunden verbracht. Ich habe bei meinem Morgenspaziergang 2 Runden gemacht, war lecker Essen und habe meine Papiere weiter sortiert. Im Internationalen Supermarkt habe ich Fladenbrot besorgt und die schwarzen Oliven, die ich so gern mag. Am Abend waren wir in einer Weinbar und ich habe allen mein neues Projekt gepitcht. Ich freue mich irrsinnig darauf, dass es morgen los geht!

Dienstag, 12. September

Seit dem Ende meiner Sommerpause fällt es mir wirklich schwer, mich wieder auf meinen Blog zu konzentrieren. Da ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die gelegentlich Motivationsprobleme hat, habe ich das zum Anlass genommen, die Arbeit an einem Blogpost zum Thema “Motivationsprobleme und wie man sie überwindet” zu beginnen. Darüber hinaus hatte dieser Tag nicht viel zu bieten.

Jetzt Du!

Dies ist wahrscheinlich der persönlichste Artikel, den ich hier bisher veröffentlicht habe und mich würde sehr interessieren, ob du etwas daraus mitnehmen konntest. Schreib mir gern einen Kommentar!

2 Kommentare zu „Tagebuch einer Multipotentialistin

  1. Multipotentialistin? Da fühle ich mich doch sehr angesprochen… Ich bin auch ein richtiger Hans Dampf in allen Gassen (bzw. das weibliche Pendant dazu) und würde so Vieles und das am liebsten gleichzeitig tun… Man nennt das wohl auch Shiny new Thing Syndrome… Ich bin mal gespannt. Und so einen Tagebuch-Artikel kann ich mir für meinen Blog auch gut vorstellen.

    1. Das exemplarische Tagebuch zu führen hat mir sehr großen Spaß gemacht und ich werde das in jedem Fall fortführen.

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