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Um bei der Stange zu bleiben brauchst du Erfolgserlebnisse – So bekommst du sie

People cheer as President Barack

People cheer as President Barack by National Archives and Records Administration is licensed under CC-CC0 1.0

Ich habe nicht Psychologie studiert, aber ich glaube an die Macht von positiver Rückkoppelung, auch bezeichnet als positive Feedback Loop, für menschliches Verhalten. Wenn wir positives Feedback erhalten  und Erfolgserlebnisse haben, motiviert uns das, in der Spur zu bleiben und uns weitere Herausforderungen zu suchen.

Um die Motivation und das Selbstbewusstsein zu steigern, macht es daher auf jeden Fall Sinn, sich Strukturen zu schaffen, die Erfolgserlebnisse begünstigen. Es ist natürlich nicht unbedingt notwendig, sich selbst solche Strukturen zu schaffen. Vielleicht hast du eine Chefin, eine Mentorin oder eine Lehrerin, die deine Aufgaben so organisiert, dass sie für dich zu Erfolgen werden.

Wenn du deine Arbeit aber selbst organisierst, spricht gar nichts dagegen, deine Weichen selbst auf Erfolgskurs zu stellen und in diesem Artikel zeige ich dir, wie.

Die Macht von kleinen Zielen & Belohnungen

“Dream big” heißt es immer wieder und daran ist sicher nichts verkehrt, sofern man seine großen Träume in kleine schaffbare Aufgaben und Teilziele zerlegt. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt und jeder dieser Schritte kann ein Erfolgserlebnis für dich werden.

Dabei kommt es, wie immer im Leben, auf die richtige Balance an. Eine Aufgabe, die du selbstverständlich erledigst, wie das Zähneputzen, wird für dich wahrscheinlich kein Erfolgserlebnis sein, es sei denn, du machst gerade eine sehr schwere Phase durch. Lass mich dir sagen: Diese Phase geht vorüber und du musst das nicht allein durchstehen!

Jeder muss sich also überlegen, was für ihn oder sie wirklich machbar ist. Wenn es machbar ist, aber vielleicht ein bisschen herausfordernd ist oder Überwindung kostet, ist es ein potentieller Kandidat für ein Erfolgserlebnis.

Es klingt vielleicht albern, aber unser Gehirn aktiviert das Belohnungssystem und schüttet Dopamin aus, wenn wir ein Element auf einer To-Do-Liste abhaken. Es ist also gar nicht dumm, sich To-Do-Listen mit leicht zu erreichbaren Zielen zu setzen.

Dieses Meme verdeutlicht gleich mehrere Dinge, die du beim Erstellen einer To-Do-Liste beachten solltest:

  1. Die Elemente auf deiner To-Do-Liste sollten erreichbar sein.
  2. Deine To-Do-Liste sollte nicht zu viele Einträge umfassen.
  3. Es kann zusätzlich motivierend sein, zu sehen, was man schon alles abgehakt hat.
  4. Du darfst dich für erreichte Ziele zusätzlich belohnen.

Meiner Ansicht nach funktionieren spontane Belohnungen oder langgehegte Wünsche am besten. Wenn du darauf warten musst, dir die tolle Handtasche zu bestellen, bis du deine Aufgabe erledigt hast, wächst der Wunsch danach ins Unermessliche. Wenn du dir allerdings Belohnungen suchst, auf die du nur so halb Bock hast, kann es passieren, dass sich die Belohnung in ein weiteres To-Do verwandelt. Bei mir war das meistens so, weswegen ich mein Belohnungssystem wieder abgeschafft habe.

Mit spontanen Belohnungen meine ich, dass du dich unmittelbar nach der Erreichung deines Ziels fragst, worauf du gerade Lust hast. Ein leckeres Essen vom Lieferdienst, ein Telefonat mit einer Freundin oder ein heißes Bad können wunderbare Belohnungen sein und dir zusätzlich positive Gefühle verschaffen. (Natürlich möchte ich damit nicht sagen, dass du dir diese Sachen sonst verwehren solltest. Positive Gefühle sind nämlich immer gut.)

Handfeste Ergebnisse oder Fortschrittstracker

Am tollsten ist es natürlich, wenn du dein Erfolgserlebnis in die Hand nehmen und vorzeigen kannst. Der selbstgestrickte Pulli, das fertige Bild, die Kurzgeschichte, der Artikel – all diese Dinge dokumentieren deinen Erfolg und geben dir etwas, das du mit Anderen teilen kannst. Für mich gibt es nichts schöneres, als mein Artikelarchiv wachsen zu sehen und ich freue mich immer sehr über positives Feedback.

Aber ob man ein handfestes Resultat sehen kann, hängt natürlich von der Art des Ziels ab, das man sich setzt und gerade bei großen Zielen kann es ziemlich lange dauern, bis man wirklich ein Ergebnis sieht. Schon mal eine Oper komponiert? Eine Doktorarbeit geschrieben?

Die bereits diskutierte To-Do-Liste kann ein hervorragendes Erfolgstagebuch darstellen, wenn sie sich in eine Done-Liste verwandelt und man auf einen Blick sieht, was man alles (an einem Tag, in einer Woche) geschafft hat. Aber eine To-Do-Liste ist nicht das einzige Instrument, das man benutzen kann.

Heutzutage ist nichts leichter als seine Bemühungen auf Fotos oder Videos zu dokumentieren. Wenn ich mir angucke, wie mein Gitarrenspiel auf einem Video vor 3 Monaten noch klang, dann schwillt meine Brust voll Stolz an. Und auch wenn ich in der Regel gar keinen Bock habe, ein Übungsvideo aufzunehmen, weil ich mich so schlecht, unsicher und miserabel fühle, so tue ich es trotzdem, denn ich weiß, dass es mich in Zukunft motivieren wird. Natürlich muss man solche Videos mit niemanden teilen. Kann man aber.

Zahlen sind wohl die beste Methode, um Fortschritte zu messen. Kilogramm, Wörter, Anzahl der Follower, der gelernten Vokabeln oder der einstudierten Lieder sind nur ein paar Beispiele für Kennzahlen, über die man Buch führen kann. Je größer (oder manchmal auch je kleiner) diese Zahlen werden, umso mehr kann man sich an seinem Erfolg erfreuen. Das gilt natürlich nur, wenn man auch eine Veränderung sieht. Wenn sich nichts ändert, ist das aber ein guter Hinweis darauf, seine Strategie zu verändern und insofern auf jeden Fall nützlich.

Eine weitere Art von Fortschrittstracker ist zum Beispiel die “Zielkette” – Ich nenne das jetzt einfach mal so. Jeden Tag an dem man an seinem Ziel gearbeitet hat, hakt man ab, virtuell oder auf Papier, und bekommt so hoffentlich eine lange Kette an Häkchen. Je länger die Kette keine Unterbrechungen hat, desto besser und es ist auch ein Erfolg in sich (und damit ein weiteres Erfolgserlebnis), wenn man 20, 50 oder 100 Tage am Stück an seinem Ziel gearbeitet hat.

Schließlich gibt es noch das klassische Erfolgstagebuch. Das kann man projektbezogen oder alltagsbezogen führen. Eine Zeit lang habe ich mir für jedes Projekt so ein Tagebuch zugelegt und alles notiert, was ich in Bezug auf dieses Ziel gemacht habe. Da ich aber ziemlich viele Projekte habe, war das sehr chaotisch und ich notiere meine Erfolge nun lieber digital. Es kann aber auch sehr hilfreich sein, so ein Tagebuch auf einer täglichen Basis zu führen und einfach alles aufzuschreiben, was man an diesem Tag erreicht hat.

Teile deine Erfolge mit den richtigen Leuten

“Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.”, heißt es und das gilt natürlich auch für Erfolgserlebnisse. Du brauchst Menschen um dich, die sich mit dir freuen, wenn du deine Ziele erreichst. Dazu musst du deine Erfolge natürlich erst einmal kommunizieren, was eine echte Herausforderung darstellen kann. Für mich auf jeden Fall.

Wenn die Menschen in deinem Umfeld oft negativ darauf reagiert haben, wenn du Ziele erreicht hast, du unter dem Imposter Syndrom oder allgemein einem geringen Selbstwertgefühl leidest, kann es schon vorkommen, dass du dich wie ein Verräter oder Betrüger fühlst, wenn du etwas erreicht hast und es wäre dir lieber, deinen Erfolg runterzuspielen und zu verheimlichen als ihn an die große Glocke zu hängen.

Das kann in manchen Fällen auch sinnvoll sein, je nachdem wie feindselig dein Umfeld auf die Veränderung reagiert, doch du solltest dir auf jeden Fall Vertrauenspersonen suchen, mit denen du deinen Erfolg teilen kannst. Die Menschen, die dir geholfen haben, dein Ziel zu erreichen, die dir zugehört, dich motiviert und bei Misserfolgen wieder aufgebaut haben, sind diejenigen, die sich freuen, wenn du einen Erfolg verbuchen kannst. Und vor denen brauchst du ihn auch nicht zu verstecken, denn sie werden gemeinsam mit dir feiern und dich auch weiterhin auf deinem Weg bestärken.

Je nach Größe deines Erfolges könntest du eine richtige Party veranstalten. Das ist gar nicht so unüblich, wenn ich zum Beispiel an Record Release Parties oder Abschlussbälle denke. Aber du könntest auch für dein erstes Jahr als Nichtraucherin, den ersten selbstgeschriebenen Song oder für die endlich vollzogene Scheidung eine Party ausrichten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wenn eine Party zu viel Aufwand ist, lade deine engsten Unterstützerinnen in ein schickes Restaurant oder Café ein.

In unserer Kultur hat es Tradition, Erfolge mit Alkohol zu feiern und auf sie anzustoßen. Ich möchte nicht sagen, dass das grundsätzlich schlecht ist, aber ich möchte dazu anregen, diese Tradition zu hinterfragen und vielleicht andere Wege zu finden, Erfolgserlebnisse noch lange nachklingen zu lassen. Probier doch mal andere Drogen, kleiner Scherz, backe einen Kuchen, kauf dir Etwas, das du dir lange gewünscht hast oder mache einen Spa-Tag mit deiner besten Freundin.  

Wenn du dein Leben wirklich veränderst, musst du vielleicht Menschen zurücklassen, zum Beispiel weil du in eine neue Stadt ziehst oder den Job wechselst. Oder aber aus dem traurigen Grund, dass sie dir den Erfolg nicht gönnen. Das kann wirklich weh tun und deiner Motivation nachhaltig schaden. Mach dir klar, dass dieser Mensch mit sich selbst und seinem Leben unzufrieden ist und du dafür nichts kannst.

Vermutlich wird es dir nicht gelingen, diese Person zu motivieren, ihr Leben zu verändern, denn das muss immer von einem selbst ausgehen. Gib ihr Zeit ihre negativen Gefühle zu verarbeiten. Vielleicht erkennt sie dann, was in ihrem Leben schief läuft und geht die notwendigen Veränderungen an. Aber das liegt außerhalb deines Einflussbereichs, deswegen solltest du versuchen, dich selbst zu schützen und Abstand zu halten.

Fokussiere dich auf dich und die Menschen, die sich für dich freuen.

Falls es in deinem Leben wirklich absolut niemanden geben sollte, der sich für dich freut, dann schreibe mir eine Nachricht! Gemeinsam finden wir eine Lösung. Das kann eine Community, ein Erfolgsteam oder ein Accountability Buddy sein. Auf jeden Fall musst du das nicht allein durchziehen.

Stellvertretende Erfolgserlebnisse

Ja, es ist toll, wenn andere sich für dich freuen. Aber genau so toll ist es, wenn du dich für Andere freuen kannst. Stellvertretendes Erfolgserlebnis nennt man das. Ein Paradebeispiel dafür, ist die Lehrerin, die sich darüber freut, wenn ihre Schülerinnen eine Prüfung bestehen. Schließlich ist das eine Bestätigung für ihre Arbeit. Aber man muss nicht Lehrerin sein, um stellvertretende Erfolgserlebnisse zu haben.

Wie schon geschrieben, sind die Menschen, die dich unterstützen auch diejenigen, die sich an deinen Erfolgen erfreuen. Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche! Auch für dich wird es ein Erfolgserlebnis sein, daran teilzuhaben, wie die Menschen, die du unterstützt, ihre Ziele erreichen.

Also ziehe noch heute los und suche dir jemanden, den du coachen kannst. Das können Menschen sein, die Ziele verfolgen, die du bereits erreicht hast und für die du eine Mentorin sein kannst. Es können auch Familienmitglieder oder Freunde sein, die ganz andere Ziele verfolgen und die du emotional unterstützen kannst. Auch Menschen, die vielleicht älter oder weiter im Leben sind, als du, brauchen manchmal ein offenes Ohr.

Es heißt, dass die Luft nach oben hin dünner wird und manch eine, die an der Spitze der Karriereleiter steht, fühlt sich vielleicht einsam und erdrückt von so viel Verantwortung. Eine unbeschwerte Perspektive, ein frischer Blickwinkel oder eine helfende Hand können so einen Unterschied machen! Also geh mit offenen Augen durchs Leben und biete deine Hilfe an, wo du kannst. Denn auch du wirst letztendlich davon profitieren.

Fazit

Dieser Artikel ist wirklich ein richtiger Rundumschlag geworden und ich hoffe sehr, dass er viele Menschen erreichen wird. Wenn dir meine klugen Ratschläge gefallen haben, dann teile den Beitrag doch bitte mit den Menschen, die dir am Herzen liegen.

Zwei Dinge solltest du mitnehmen:

  1. Du hast sehr viel Einfluss darauf, dir selbst Erfolgserlebnisse zu verschaffen und motiviert zu bleiben.
  2. Gemeinsam sind wir stärker!

Daraus folgt: Wir alle müssen mehr über unsere Ziele und Erfolge sprechen!

Das ist der erste Schritt, um eine Gemeinschaft von Siegern zu bilden. Sprich über deine Erfolge und Misserfolge und Rückschläge und Zweifel und Ängste. Du wirst sehen, dass du nicht allein bist. Andere Menschen sind für dich da und werden dir helfen. Vielleicht nicht alle. Aber die Richtigen.

Wir Menschen sind soziale Wesen und auch, wenn es in Zeiten von Handysucht und Single-Großstadt-Leben manchmal schwierig sein kann, auf Andere zuzugehen und sich zu öffnen, so ist das doch der einzige Weg zu einem bedeutungsvollen Leben und ich möchte jede Einzelne, und dich ganz besonders, dazu ermutigen, in Gemeinschaft mit anderen über dich hinaus zu wachsen und all deine Ziele zu erreichen.

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